Donnerstag, 18. April 2013
Kann ich Lärm messen?
Das könnte eine Frage an Radio Eriwan sein. Die Antwort könnte sein: Im Prinzip ja, aber das Ergebnis wird Ihnen niemand glauben.

Denn zum einen gibt es rund um den Schall (das ist Lärm reduziert auf einen wertneutralen Begriff) viele verwirrende Fachwörter: Lautstärke, Lautheit, Schalldruck, Schallintensität, Amplitude, Schallpegel. Zum anderen empfinden alle Menschen Schallschwingungen in Abhängigkeit von der Tonhöhe als unterschiedlich laut – zu schweigen von individueller Bewertung je nach Art des Schalls.

Immerhin gibt es in der Beurteilung von frequenzgemischten Schall, wie er in der Summe aus Motorgeräusch und Fahrgeräusch vorkommt, eine Faustregel. Sie lautet: Doppelte Fahrgeschwindigkeit = doppelter Lärm. Wenn ein Mikrofon die Schall-Amplitude in Spannungsschwankungen umwandelt und die Amplitude in einer Dezibel-Skala dargestellt wird, lautet die Faustregel: 10 Dezibel Unterschied = doppelter Lärm.

Das Bild stellt die mit einem Mikrofon aufgenommenen Fahrgeräusche im Vergleich dar:
Fahrgeräusch eines vorbeifahrenden Pkw mit 30, dann mit 60 km/h
Ein Pkw fährt zweimal vorbei, zuerst mit 30 km/h, dann mit 60 km/h. Der Unterschied zwischen beiden Fahrgeräuschen beträgt 9 Dezibel. Weil Faustregeln immer Näherungen darstellen, können die gemessenen 9 Dezibel als Bestätigung für die Aussage „Doppelte Geschwindigkeit = doppelter Lärm“ gelten.

Den Versuch kann man sich als Video ansehen, aufgenommen am Norderstedter Stadtrand auf ebenmäßiger Fahrbahn: http://www.youtube.com/watch?v=yR_tm594_OY

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