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Donnerstag, 20. Juli 2017
Über die Plausibilität von Argumenten
mueno048, 14:53h
Um die Grüne Heyde mit ÖPNV zu versorgen, will die Stadtverwaltung den Bus durch Harckesheyde, Oststraße und Mühlenweg schicken. Die Fahrstrecke wird dadurch um 3,5 km länger, als wenn der Bus auf 300 Metern in die Grüne Heyde hinein und in einem Wendehammer wieder zurück fahren würde. Sie würde sogar relativ noch länger, wenn der Bus auf einem „Bügel“ statt auf einer Stichstraße in die Grüne Heyde fahren würde.
Zum Vergleich: Um die Siedlung Harkshörn (wegen ihrer kartografischen Form auch „Strandkorbsiedlung“ genannt) besser an den ÖPNV anzubinden, haben Anwohner schon vor langer Zeit vorgeschlagen, den Bus auf 500 Metern in den Harkshörner Weg und in einem Wendehammer zurück zur Ulzburger Straße fahren zu lassen. Das hat die Verwaltung abgelehnt, weil die Fahrzeit zu lang und die Kosten zu hoch würden.
Fazit: 1 km Umweg für die Bewohner der Strandkorbsiedlung sind zu lang, aber 3,5 km Umweg für die Bewohner der Grünen Heyde sind es nicht.
Noch so ein Kostenargument: Mehr Beschäftigte in der Oststraße und Bewohner aus dem Südosten der Strandkorbsiedlung würden die Buslinie 393 nutzen, wenn sie öfter fahren würde. Ein höherer Takt wird aber angeblich zu teuer.
Zum Vergleich: Um die Siedlung Harkshörn (wegen ihrer kartografischen Form auch „Strandkorbsiedlung“ genannt) besser an den ÖPNV anzubinden, haben Anwohner schon vor langer Zeit vorgeschlagen, den Bus auf 500 Metern in den Harkshörner Weg und in einem Wendehammer zurück zur Ulzburger Straße fahren zu lassen. Das hat die Verwaltung abgelehnt, weil die Fahrzeit zu lang und die Kosten zu hoch würden.
Fazit: 1 km Umweg für die Bewohner der Strandkorbsiedlung sind zu lang, aber 3,5 km Umweg für die Bewohner der Grünen Heyde sind es nicht.
Noch so ein Kostenargument: Mehr Beschäftigte in der Oststraße und Bewohner aus dem Südosten der Strandkorbsiedlung würden die Buslinie 393 nutzen, wenn sie öfter fahren würde. Ein höherer Takt wird aber angeblich zu teuer.
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Mittwoch, 19. Juli 2017
Warum kein Bus in der Grünen Heyde?
mueno048, 12:35h
Als Grund dafür, dass der Bus auf zusätzlichen 3,5 km außen um das Gebiet herumfahren soll, nennt die Stadtverwaltung „da eine Querung des Gebietes nicht mit dem Ziel vereinbar ist, die verschiedenen Verkehrsarten kreuzungsfrei zu führen (Zielerreichung Platin)“.
Mit „Platin“ ist die höchste Stufe der DGNB- (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen)-Zertifizierung gemeint, die ein Stadtquartier nach verschiedenen Kriterien der Nachhaltigkeit und der Lebensqualität bewertet. Das in Klammern gesetzte „Zielerreichung Platin“ soll wohl nahelegen, dass Kraftverkehr, Rad- und Fußverkehr einander nicht kreuzen dürfen, wenn man bei der DGNB Platin erreichen wolle.
Wohlweislich nennt aber die Verwaltung nicht ausdrücklich einen Begründungszusammenhang. Denn den gibt es nicht. Die einschlägigen DGNB-Dokumente namens „Mobilitätsinfrastruktur – motorisierter Verkehr“ und „Mobilitätsinfrastruktur – nicht motorisierter Verkehr“ fordern an keiner Stelle eine kreuzungsfreie Verkehrsführung. Im Gegenteil: „Shared Space“, in dem alle Verkehrsarten den Straßenraum gleichberechtigt nutzen, trägt mit 5 Punkten zur positiven Bewertung bei.
Mit „Platin“ ist die höchste Stufe der DGNB- (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen)-Zertifizierung gemeint, die ein Stadtquartier nach verschiedenen Kriterien der Nachhaltigkeit und der Lebensqualität bewertet. Das in Klammern gesetzte „Zielerreichung Platin“ soll wohl nahelegen, dass Kraftverkehr, Rad- und Fußverkehr einander nicht kreuzen dürfen, wenn man bei der DGNB Platin erreichen wolle.
Wohlweislich nennt aber die Verwaltung nicht ausdrücklich einen Begründungszusammenhang. Denn den gibt es nicht. Die einschlägigen DGNB-Dokumente namens „Mobilitätsinfrastruktur – motorisierter Verkehr“ und „Mobilitätsinfrastruktur – nicht motorisierter Verkehr“ fordern an keiner Stelle eine kreuzungsfreie Verkehrsführung. Im Gegenteil: „Shared Space“, in dem alle Verkehrsarten den Straßenraum gleichberechtigt nutzen, trägt mit 5 Punkten zur positiven Bewertung bei.
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Dienstag, 18. Juli 2017
Gutachten: Diesel-Bus zweispurig im Mühlenweg
mueno048, 20:37h
Am 15.06.2017 hat die Stadtverwaltung die Ergebnisse von Fachgutachten zur Grünen Heyde vorgelegt. Die mögliche Gestaltung von Straßen zeigt das u. a. Bild von Seite 22 der Vorlage: Die Straße ist breit genug für zwei Pkws im Begegnungsverkehr und einen Parkstreifen für Pkws.

Das nennt man „autogerechte Stadt“. Die Grüne Heyde soll aber alles Andere werden, nämlich ein ökologisches Musterquartier mit Vorrang für ÖPNV, Rad und Fuß. Der Ersteller des Gutachtens – es handelt sich um eine von der Stadt bezahlte Auftragsarbeit - hat das offenbar nicht verstanden.
Genauso sein Konzept für den Bus: Statt auf kurzem Weg in das Gebiet hinein soll ein großer Bus in beiden Fahrtrichtungen auf 3,5 km um die Grüne Heyde herumgeführt werden. Die Fahrbahn des Mühlenwegs soll von 5,00 auf 6,50 Meter verbreitert werden, der Gehweg teils hinter den Knick verlagert werden, die Einmündung Ulzburger Straße vergrößert werden. Die Kollateralschäden sind: Mehr Fläche wird versiegelt, mehrere große Bäume mit einem Stammumfang von bis zu 3 Metern werden gefällt, die Anwohner werden dem Lärm, den Abgasen und dem Feinstaub eines Diesel-Busses ausgesetzt. Über die Kosten des Umbaus macht sich die Stadtverwaltung vermutlich weniger Sorgen, denn die sollen zum großen Teil die Grundstückseigentümer im Mühlenweg tragen.
Die Anwohnerinitiative des Mühlenwegs hatte im Jahr 2014 in einer an die Stadtverwaltung gerichteten Stellungnahme ihre Hoffnung auf das neue Gebiet so ausgedrückt: „Die Bebauung der Fläche südlich des Mühlenwegs bietet die Chance, ein gemeinsames Wohngebiet zwischen dem Kringelkrugweg im Norden und der Harckesheyde im Süden zu schaffen, in dem die Menschen gerne leben.“
Das aktuelle Gutachten bewirkt das Gegenteil: Es trennt die beiden Wohngebiete und bürdet den Mühlenweg-Anwohnern alle Lasten des Verkehrs auf.

Das nennt man „autogerechte Stadt“. Die Grüne Heyde soll aber alles Andere werden, nämlich ein ökologisches Musterquartier mit Vorrang für ÖPNV, Rad und Fuß. Der Ersteller des Gutachtens – es handelt sich um eine von der Stadt bezahlte Auftragsarbeit - hat das offenbar nicht verstanden.
Genauso sein Konzept für den Bus: Statt auf kurzem Weg in das Gebiet hinein soll ein großer Bus in beiden Fahrtrichtungen auf 3,5 km um die Grüne Heyde herumgeführt werden. Die Fahrbahn des Mühlenwegs soll von 5,00 auf 6,50 Meter verbreitert werden, der Gehweg teils hinter den Knick verlagert werden, die Einmündung Ulzburger Straße vergrößert werden. Die Kollateralschäden sind: Mehr Fläche wird versiegelt, mehrere große Bäume mit einem Stammumfang von bis zu 3 Metern werden gefällt, die Anwohner werden dem Lärm, den Abgasen und dem Feinstaub eines Diesel-Busses ausgesetzt. Über die Kosten des Umbaus macht sich die Stadtverwaltung vermutlich weniger Sorgen, denn die sollen zum großen Teil die Grundstückseigentümer im Mühlenweg tragen.
Die Anwohnerinitiative des Mühlenwegs hatte im Jahr 2014 in einer an die Stadtverwaltung gerichteten Stellungnahme ihre Hoffnung auf das neue Gebiet so ausgedrückt: „Die Bebauung der Fläche südlich des Mühlenwegs bietet die Chance, ein gemeinsames Wohngebiet zwischen dem Kringelkrugweg im Norden und der Harckesheyde im Süden zu schaffen, in dem die Menschen gerne leben.“
Das aktuelle Gutachten bewirkt das Gegenteil: Es trennt die beiden Wohngebiete und bürdet den Mühlenweg-Anwohnern alle Lasten des Verkehrs auf.
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