Montag, 24. Juli 2017
ÖPNV: Schlaue Lösung versus Dinosaurier
Der Plan der Stadtverwaltung für einen Bus rund um die Grüne Heyde wirkt wie Dinosaurier-Technik. Denn der große Bus ist zu breit für schmale Straßen, macht eine teure Fahrbahnverbreiterung und das Fällen von Bäumen nötig, stößt Stickoxide und Dieselruß aus, verursacht Lärm und ist teuer im Unterhalt. 60% seiner Kosten sind Personalkosten. Die schmalen Straßen in der Strandkorbsiedlung zu verbreitern, schlägt die Stadtverwaltung gar nicht erst vor, weil sie weiß: Das ist nicht durchsetzbar. Der große Teil der Strandkorbsiedlung bleibt somit unversorgt.

Autonomer Elektrobus Navya Arma
Probebetrieb in Sion (Schweiz): Minibus NAVYA ARMA

Dagegen die schlaue Lösung: ein autonom fahrender Elektro-Minibus. Er bietet je nach Hersteller und Modell zwischen 6 und 11 Sitzplätzen und bindet nicht nur die Grüne Heyde an den ÖPNV an, sondern auch die gesamte Strandkorbsiedlung. Er fährt umweltfreundlich mit Ökostrom und erreicht geräuscharm jede Straße zwischen Kringelkrugweg im Norden und Harckesheyde im Süden. In der Harckesheyde braucht die vorhandene Haltestelle des großen Busses nur so umgebaut zu werden, dass die Passagiere des Minibusses umsteigen können.

Autonomer Elektrobus WEpod
Probebetrieb in der Provinz Gelderland (Niederlande): Minibus WEpod

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Freitag, 21. Juli 2017
Anwohnerprotest gegen Verbreiterung
188 Anwohner des Mühlenwegs haben mit ihren Unterschriften gegen die Pläne der Stadtverwaltung protestiert, die Fahrbahn von 5 Metern auf 6,50 Meter zu verbreitern und eine Buslinie durch die Straße zu führen. Sie haben auch gefordert, dass die Verwaltung die vom Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr am 1.12.2016 beschlossenen neun Blumenkübel endlich aufstellt.

Anwohner des Norderstedter Mühlenwegs protestieren gegen Verbreiterung der Fahrbahn

Foto: Etwa 50 Anwohner sind gestern zum Pressetermin erschienen. Hamburger Abendblatt und das Lokalfernsehen Noa4 wollen berichten

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Donnerstag, 20. Juli 2017
Über die Plausibilität von Argumenten
Um die Grüne Heyde mit ÖPNV zu versorgen, will die Stadtverwaltung den Bus durch Harckesheyde, Oststraße und Mühlenweg schicken. Die Fahrstrecke wird dadurch um 3,5 km länger, als wenn der Bus auf 300 Metern in die Grüne Heyde hinein und in einem Wendehammer wieder zurück fahren würde. Sie würde sogar relativ noch länger, wenn der Bus auf einem „Bügel“ statt auf einer Stichstraße in die Grüne Heyde fahren würde.

Zum Vergleich: Um die Siedlung Harkshörn (wegen ihrer kartografischen Form auch „Strandkorbsiedlung“ genannt) besser an den ÖPNV anzubinden, haben Anwohner schon vor langer Zeit vorgeschlagen, den Bus auf 500 Metern in den Harkshörner Weg und in einem Wendehammer zurück zur Ulzburger Straße fahren zu lassen. Das hat die Verwaltung abgelehnt, weil die Fahrzeit zu lang und die Kosten zu hoch würden.

Fazit: 1 km Umweg für die Bewohner der Strandkorbsiedlung sind zu lang, aber 3,5 km Umweg für die Bewohner der Grünen Heyde sind es nicht.

Noch so ein Kostenargument: Mehr Beschäftigte in der Oststraße und Bewohner aus dem Südosten der Strandkorbsiedlung würden die Buslinie 393 nutzen, wenn sie öfter fahren würde. Ein höherer Takt wird aber angeblich zu teuer.

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