Samstag, 10. März 2018
Minibus gefährdet Äste – Müllwagen nicht
Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr hat sich die Verwaltung dagegen ausgesprochen, dass im zukünftigen Wohngebiet „Grüne Heyde“ ein elektrischer Minibus verkehrt.

In dem 47 Hektar großen Gebiet soll motorisierter Individualverkehr weitgehend unterbunden werden. Straßen und Wege wird es dennoch geben, schon um den Einsatz von Feuerwehr und Krankenwagen zu ermöglichen. Auf diesen Wegen kann theoretisch ein Minibus fahren, um den Bewohnern Fußwege zu den Bushaltestellen der Umgebung zu ersparen.

Aber, so die Verwaltung, der Minibus muss dann auch auf einer 200 Meter langen Strecke des Harckesstiegs fahren. Dort verhindere der Baumschutz den Minibus. Zitat aus der Präsentation: „Der Harckesstieg ist mit erhaltenswertem Baumbestand gesäumt. Auch für einen Kleinbus muss die lichte Höhe (Abstand zu den Baumkronen) ausreichend sein.“

Harckesstieg
Foto: Harckesstieg

Das ist eine abenteuerliche Argumentation. Denn zum einen müssen anderswo immer Äste dem Verkehr weichen und nicht umgekehrt. So mahnt das Ordnungsamt jeden Hausbesitzer an, wenn von seinem Grundstück aus Grünzeug behindernd in den Verkehrraum hineinragt. Zum anderen haben die derzeit verfügbaren elektrischen Minibusse Höhen zwischen 2,50 und 2,75 m. Paketfahrzeuge sind häufig genauso hoch. Müllfahrzeuge, die schon jetzt regelmäßig das Anwesen im Harckesstieg anfahren, sind höher, bis zur durch § 22 StVO festgelegten Obergrenze von 4 m. Warum gefährden sie den Baumbestand nicht?

Zur Erinnerung: Im Mühlenweg nimmt es die Stadtverwaltung mit dem Baumbestand nicht so ernst. Denn um die Straße zu verbreitern, wie es die Verwaltung vorgeschlagen hat, müssten an der Einfahrt Ulzburger Straße vier große Eichen, eine Buche und eine Eberesche gefällt werden. Und auf einer 850 m langen Strecke weiter östlich würde die Bodenverdichtung in Stamm-Nähe eine große Zahl von Bäumen schädigen.

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