Dienstag, 18. Juli 2017
Gutachten: Diesel-Bus zweispurig im Mühlenweg
Am 15.06.2017 hat die Stadtverwaltung die Ergebnisse von Fachgutachten zur Grünen Heyde vorgelegt. Die mögliche Gestaltung von Straßen zeigt das u. a. Bild von Seite 22 der Vorlage: Die Straße ist breit genug für zwei Pkws im Begegnungsverkehr und einen Parkstreifen für Pkws.



Das nennt man „autogerechte Stadt“. Die Grüne Heyde soll aber alles Andere werden, nämlich ein ökologisches Musterquartier mit Vorrang für ÖPNV, Rad und Fuß. Der Ersteller des Gutachtens – es handelt sich um eine von der Stadt bezahlte Auftragsarbeit - hat das offenbar nicht verstanden.

Genauso sein Konzept für den Bus: Statt auf kurzem Weg in das Gebiet hinein soll ein großer Bus in beiden Fahrtrichtungen auf 3,5 km um die Grüne Heyde herumgeführt werden. Die Fahrbahn des Mühlenwegs soll von 5,00 auf 6,50 Meter verbreitert werden, der Gehweg teils hinter den Knick verlagert werden, die Einmündung Ulzburger Straße vergrößert werden. Die Kollateralschäden sind: Mehr Fläche wird versiegelt, mehrere große Bäume mit einem Stammumfang von bis zu 3 Metern werden gefällt, die Anwohner werden dem Lärm, den Abgasen und dem Feinstaub eines Diesel-Busses ausgesetzt. Über die Kosten des Umbaus macht sich die Stadtverwaltung vermutlich weniger Sorgen, denn die sollen zum großen Teil die Grundstückseigentümer im Mühlenweg tragen.

Die Anwohnerinitiative des Mühlenwegs hatte im Jahr 2014 in einer an die Stadtverwaltung gerichteten Stellungnahme ihre Hoffnung auf das neue Gebiet so ausgedrückt: „Die Bebauung der Fläche südlich des Mühlenwegs bietet die Chance, ein gemeinsames Wohngebiet zwischen dem Kringelkrugweg im Norden und der Harckesheyde im Süden zu schaffen, in dem die Menschen gerne leben.“

Das aktuelle Gutachten bewirkt das Gegenteil: Es trennt die beiden Wohngebiete und bürdet den Mühlenweg-Anwohnern alle Lasten des Verkehrs auf.

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